Mein Kind hat AD(H)S und was jetzt? Die Diagnose AD(H)S, die in der Regel ein Kinder- und Jugendpsychologe stellt, ist für viele Eltern erst mal ein Schock, obwohl die Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter gehört.
In unseren beiden Ergotherapie-Praxen in der Bahnhofstraße 8 in Verl und der Bahnhofstraße 92 in Rietberg bieten wir Ihnen vielfältige Unterstützung. Wir behandeln seit Jahren Kinder und Jugendliche mit AD(H)S und helfen ihnen unter anderem dabei, Außenreize zu filtern, die Daueraufmerksamkeit und Konzentration zu steigern, ihre Eigenwahrnehmung zu schulen und sich auf sich selbst zu zentrieren.
Dafür bieten wir Einzeltherapien und Gruppentherapien wie das Marburger Konzentrationstraining an. Dieses findet meist in einer Gruppe mit sieben bis zehn Teilnehmern und zwei Therapeuten statt. Es läuft stets nach demselben Schema ab, denn Struktur ist für Menschen mit AD(H)S sehr wichtig. Nach einer Entspannungseinheit zu Beginn folgen abwechselnd Arbeits- und Spielphasen.
In der Regel wird das Marburger Konzentrationstraining bei Vorschulkindern und Grundschülern eingesetzt, die Probleme mit ihrer Konzentration haben, sehr impulsiv handeln, sozial ängstlich oder unsicher sind und bei denen leichte Verhaltensauffälligkeiten oder Wahrnehmungsstörungen zu beobachten sind. Im Rahmen des Trainings können die Kinder lernen, Aufgaben planvoll und systematisch zu bearbeiten, ihre Impulsivität zu steuern, ihre Selbstständigkeit zu verbessern, ihre Leistungsmotivation zu steigern und mit eigenen Fehlern angemessen umzugehen. Das alles bewirkt außerdem, dass das Vertrauen der Kinder ins eigene Können und ihr Selbstwertgefühl gestärkt werden.
Das Marburger Konzentrationstraining wird von Kinderärzten und Kinderpsychologen verordnet, kann aber auch als IGeL-Leistung gebucht werden. Es beinhaltet zehn Einheiten. Zwei dieser Einheiten richten sich an die Eltern. Der erste Termin ist ein Eltern-Informations-Abend, an dem unter anderem die Therapie vorgestellt wird und alle Fragen geklärt werden. Der zweite Termin ist ein Reflexionsgespräch, bei dem unter anderem besprochen wird, wie weit das Kind ist und inwieweit es seine Ziele erreicht hat.
Die Eltern werden beim Marburger Konzentrationstraining direkt mit ins Boot geholt, denn sie sind es, die ihre Kinder im häuslichen Umfeld begleiten und die Therapie quasi weiterführen. Daher erhalten die Eltern kleine Übungen, während die Kinder Hausaufgaben bekommen. Das Marburger Konzentrationstraining kann mehrfach verordnet werden, es empfiehlt sich aber, zwischen den jeweils zehn Einheiten eine Pause zu machen, um sich daran zu gewöhnen, das Gelernte im Alltag umzusetzen. Denn Übungen zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit müssen regelmäßig wiederholt werden, damit sie sich einprägen.
Kinder und Jugendliche mit AD(H)S können bei uns auch in Einzeltherapien gefördert und gefordert werden. Dafür wird zu Beginn der Therapie eine klare Zielhierarchie besprochen, damit sich die Kinder und Jugendlichen auch darüber bewusst sind, was ihre Ziele sind und wie sie diese erreichen können. Das Erstgespräch findet mit den Eltern statt, denn erfahrungsgemäß weichen die Wahrnehmung der Eltern und die der Kinder voneinander ab.
Auf Wunsch werden bei unseren Therapien für Kinder und Jugendliche mit AD(H)S auch die Lehrer miteinbezogen. Daher sind wir mit unseren Ergotherapeuten auch regelmäßig an Schulen und nehmen eine oder zwei Stunden lang am Unterricht teil, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Kinder und Jugendlichen im schulischen Umfeld zurechtkommen.
Wenn Sie mehr zu den Therapiemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit AD(H)S erfahren möchten, rufen Sie uns einfach an unter 05244 4058600 (Praxis Rietberg) oder 05246 7017 450 (Praxis Verl).
Wir bieten in unseren beiden Ergotherapie-Praxen in der Bahnhofstraße 8 in Verl und der Bahnhofstraße 92 in Rietberg übrigens noch viele weitere Therapien an. In unserem nächsten Blog-Beitrag wird Ihnen eine unserer Ergotherapeutinnen ihre Lieblingstherapie vorstellen.