Wie Sie in der Pause Ihren Kopf freibekommen und Ihre Ressourcen wieder aufladen, warum Sie trotz weniger Arbeitszeit mehr erreichen können und was man während einer Pause vermeiden sollte – das und noch viel mehr verrät Ergotherapeutin Lena-Marie Menzler in diesem Blog-Beitrag.
Frage: Wie sieht Ihre perfekte Pause aus?
Antwort: Meine perfekte Pause sieht so aus, dass ich mir Tee aufkoche und diesen dann ganz in Ruhe genieße, ohne dabei gestört zu werden. Und das mit der Ruhe meine ich wörtlich, denn ich genieße die Stille und verzichte ganz bewusst auf Musik. Wobei für mich nicht nur das Trinken des Tees, sondern auch schon die Zubereitung ein wichtiger Teil meiner Auszeit ist.
Frage: Wie sehr kommt es darauf an, was man in seiner Pause macht?
Antwort: Das ist ein unglaublich wichtiger Aspekt. Wobei man direkt sagen muss: Die perfekte Pause, in der sich jeder gleich gut erholt und wieder neue Energie tankt, gibt es nicht. Das ist ganz individuell. Während der eine zwischen zwei Kundenterminen bei der Autofahrt sehr gut abschalten kann, bedeutet für den anderen eine Autofahrt purer Stress. Für jemanden, der beispielsweise während seiner Arbeitszeit immer am PC sitzt und viel im Internet unterwegs ist, ist es nicht unbedingt förderlich, wenn er in der Pause seine privaten Mails checkt oder in den sozialen Netzwerken unterwegs ist.
Frage: Warum wäre das nicht so erholsam?
Antwort: Weil die Tätigkeiten sehr ähnlich sind und dadurch vermutlich keine echte Ablenkung von der Arbeit und der Arbeitsplatzsituation zustande kommen wird.
Frage: Wie könnte in diesem Fall eine gesunde Pause aussehen?
Antwort: Es wäre sinnvoll, dem Gehirn andere Reize zu bieten. Das könnte man dadurch erreichen, dass man den Ort wechselt. Ob man sich mit Kollegen in der Kaffeeküche austauscht, einen Spaziergang an der frischen Luft macht oder sich eine Auszeit im Ruheraum gönnt – hier muss jeder für sich herausfinden, was ihm am besten tut. Wie er sich am besten von der Arbeit ablenken kann und den Kopf freibekommt.
Frage: Warum sind denn Pausen überhaupt so wichtig?
Antwort: Pausen haben eine wichtige Aufgabe, denn sie sorgen für den so wichtigen Ausgleich. Wer keine Pause macht, wird nicht so produktiv sein wie jemand, der sich regelmäßig kleine Auszeiten vom Berufsalltag nimmt. Pausen sind daher auch fester Bestandteil des Arbeitszeitgesetzes.
Frage: Welche Pausen sieht das Gesetz vor?
Antwort: Wer mehr als sechs Stunden arbeitet, hat Anspruch auf 30 Minuten Pause. Bei über neun Stunden Arbeitszeit am Tag sind es sogar 45 Minuten.
Frage: Nutzen Arbeitnehmer diese Pausen?
Antwort: Leider unterschätzen viel zu viele Menschen die Bedeutung von bewussten Pausen und die wohltuende Wirkung dieser regelmäßigen Auszeiten. Im jährlich von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin herausgegebenen Stressreport konnte man vor einiger Zeit lesen, dass mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer regelmäßig auf seine Pause verzichtet.
Frage: Was empfehlen Sie?
Antwort: Wer im Rahmen seiner Arbeit einen hohen Leistungsdruck hat und immer erreichbar sein muss, für den bietet sich eher eine achtsame Pause an, während der er nicht ans Telefon geht, sondern sich ganz bewusst mit dem Hier und Jetzt beschäftigt.
Wer müde ist, kann seine Pause am besten an der frischen Luft machen und den Sauerstoff genießen, der in die Lungen strömt und für neue Energie sorgt. Mitarbeiter, bei denen sich viel Frust aufgestaut hat, können die Pause ganz im Sinne der Psychohygiene nutzen und sich Luft verschaffen. Sie können sich beispielsweise im Gespräch mit Freunden oder Kollegen den Frust von der Seele reden.
Frage: Haben Sie noch einen letzten Tipp, den sich alle zu Herzen nehmen sollten?
Antwort: Ja, den habe ich. Gönnen Sie sich regelmäßig eine Pause und – was auch wichtig ist – genießen Sie Ihre Pause. Sie haben sie sich verdient. Außerdem ist sie wichtiger Bestandteil Ihrer Work-Life-Balance.
Wenn Sie erfahren möchten, was Sie Ihrem Körper und Geist in unseren beiden Ergotherapie-Praxen in Verl und Rietberg Gutes tun können, dann nehmen Sie am besten noch heute Kontakt zu uns auf.